Montag, 1. Juni 2009

..brief an jules



..liebe jules,
heut finde ich anlass dir mal wieder zu schreiben. und weißt du auch warum?! ich war mal wieder in deinem lieblings-canyon. Ja, dem colca canyon.
die verschiedenen projekte, die arbeit mit autocolca und meine verschiedenen reisen in den colca haben die weltberühmte schlucht zum mittelpunkt meiner arbeit hier gemacht. 
unser grösstes projekt beschäftigt sich mit der entwicklung eines gemeindebasierten Tourismus im colcatal. hauptsächlich gehtes darum die bevölkerung vorort an den wirtschaftlichen vorteilen des tourismus teilhaben zu lassen. was da heisst, dass der ein oder andere urlauber bei gastfamilien nächtigt, bei denen gegebenfalls auch isst und sich vom einheimischen wanderführer durchs tal führen lässt. Das ganze vorbei an grossen hotels und reiseagenturen. das projekt ist gerade erst angelaufen, so dass wir noch mit arbeitsverteilung unter den ganzen institutionen, mit der erhebung der familien und mit dem operationsplan beschäftigt  sind. wir als ministerium überwachen und planen den ganzen ablauf und ich direkt hab momentan mit dem marketingplan zu tun. das ganze projekt wird sich voraussichtlich über zwei jahre ziehen, so dass ich am weiteren verlauf bzw. am ergebnis gar nicht mehr mitwirken kann. insgesamt eine sehr interessante sache. Ich bekomm die arbeitsweise im gobierno regional und unter den ganzen unterstützenden institutionen (staatliche und nicht staatliche organisationen) mit und kann als "erfahrener tourist" meine kenntnisse zur entwicklung von produkt und vertrieb nutzen. 
aber neben der büroarbeit komm ich auch zum reisen. ende april haben wir uns mit den involvierten organisationen zu einem workshop vor ort getroffen. und letzte woche hatte ich wieder das vergnügen zwei tage im colca zu verbringen. die gemeinde cabanaconde ist dabei einen trekkingpfad zu einer inkaruine zu entwickeln. von beschilderung bis zur registrierung als archeologisches kulturdenkmal wurde finanzielle sowie technische unterstützung vom ministerium angefordert. also sind meine kollegin und ich mit den örtichen verantwortlichen die wanderung abgegangen und haben uns über ruinen, weg und touristische gegebenheiten schlau gemacht. letztendlich haben wir an höhere instanz berichtet und warten nun auf genehmigung der unterstützung oder eben nicht.
ein weiteres projekt ist natürlich die promotion zur wahl der neuen sieben naturweltwunder. Dazu sind wir hier in arequipa kräftig unterwegs und animieren touristen, einheimische, studenten und schüler für den Colca abzustimmen. darüberhinaus versuche ich über deutsche reiseveranstalter, einträge in blogs usw. den colca in richtung deutschland als naturweltwunder anzupreisen. 
du siehst, der colca-canyon ist mir ans herz gewachsen. genau wie dir!!

ich grüße dich vom schönsten ende der welt,
Dein Steffen

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