Montag, 23. März 2009

..el colca

..nachdem ich seit wochen an der entwicklung eines ländlichen tourismus im colca-canyon arbeite, war es höchste zeit mir mal ein bild von der tiefsten schlucht der erde zu machen. samstag morgen 4:55h klingelt der wecker. um sechs geht der bus. drei stunden durch die anden. vorbei an lamas und alpacas, unzähligen kakteen, bächen und den weiten oder besser den hoehen des landes (höchster pass ca 4100m). um neun kommen wir in chivay an um dort die erkundungen des canyons zu beginnen. wir haben uns für die weniger touristische seite des flusses entschieden und wollen dörfer namens coporaque, ichupampa und lari besichtigen. eine wunderbare landschaft in den verschiedensten grüntönen erwartet uns auf der wanderung zwischen den ortschaften. immer den colca-fluss mit seinen reissenden stromschnellen im blick. unterwegs begegnen uns bauern mit ihrem feldwerkzeug, schweine (sogenannte chanchos), lamas, alpacas und zwei deutsche - die einzigen touristen an jenem tag. es geht von einem wunderbaren blick über die terrassenfelder und den fluss zum nächsten. angekommen in den verschiedenen dörfern begegnen wir sehr netten einheimischen. der polizeivorsteher bedankt sich für unseren besuch, die in tracht gekleidete senora steht für ein foto modell (trinkgeld muss aber schon drin sein) und der um 14h schon völligst besoffenen dorfvollste nimmt sich die zeit um uns über sein leben als geschäftsmann zu berichten. letzterem hab ich mich angenommen!
in lari angekommen werden wir zeuge einer peruanischen beerdigung mit allem inklusive: esel und hunden, blaskapelle und glockenspiel und betrunkenen sargträgern.
mit dem colectivo, einem neunsitzer, finden wir fünf deutsche und acht einheimische - auf dem heimweg von ihren feldern in der pampa - platz. an jeder grösseren bodenwelle müssen drei aussteigen um das gewicht des kleinen busses zu reduzieren. mit den "bauern" im gespräch findet kultureller austausch ohne gleichen statt. es werden bauernweissheiten aus peru und deutschland, essgewohnheiten von hier und da und natürlich die örtlichen konsequenzen der wirtschaftskrise ausgetauscht. zurück in yanque genehmigen wir uns wie gewohnt hähnchen mit reis und pommes. im selbigen restaurant wird auch morgens das deftige frühstück serviert bevor wir uns zurück nach chivay begeben, wo wir den fussmarsch richtung heisse quellen angehn. wieder entlang des rio colca gehts durch feld und flur zu einer der vielen touristen-attraktionen des canyons. in schöner lage und tollem blick auf die umliegenden berge kühlen wir unsere heissen füße in 38grad heissem wasser ab. und wie sich das gehört werden hier touris und einheimische getrennt gebadet!
ein ereignisreiches und doch entspannendes wochenende im colca. und nebenher konnte ich noch einige informationen für unser aktuelles Projekt sammeln. Ich hoffe nur dass das konzept eines turismo rural comunitario hier aufgeht. die rahmenbedingungen stimmen - müssen nur noch die zuständigen mitspielen. aber mit etwas nachdruck in form von grossen geldscheinen sollten auch die konservativen bürgermeister zu überzeugen sein.
bilder gibts unter -el colca- zu sehn. viel spaß im colca-canyon.

viele liebe grüße aus den höhen der anden.
DriHui

2 Kommentare:

  1. So siehts aus. Ich seh...euch scheint es gut zu gehen, was mich sehr freut!!!
    Driiiiiiiiihui!

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  2. Sasch, du hast so recht. Passt alles sehr gut bisher. DriiHui in die Heimat

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